Saturn und seine Ringe stellen sich uns in immer abwechselnder Form dar.
Ich habe dazu eine Computeranimation erstellt. Sie startet im Jahr 2005 und
zieht sich bis ins Jahr 2035. In der Simulation sieht man, wie sich die Ansicht
des Saturn von der Erde aus ändert:
Aber woran liegt das?Es liegt am Umlauf von sowohl Saturn als auch
Erde um die Sonne.
Saturn benötigt für einen Umlauf ca. 30 Jahre. Ähnlich
der Erdachse ist auch die Saturnachse zur Bahnebene geneigt. Dadurch gibt es
Jahreszeiten - weil sich einmal die Nord- und einmal die Südseite des Saturn der
Sonne (und damit auch der Erde) zuneigt. Da die Erde relativ nahe an der Sonne
ist, können wir diesen Effekt recht gut verfolgen. Das ist auch die in der
Animation sichtbare "Hauptbewegung".
Der Saturn erscheint, von der Erde aus gesehen, im Laufe eines Jahres aber
auch unterschiedlich groß. Dies liegt daran, dass sich die Entfernung
zwischen Erde und Saturn im Laufe des Jahres ändert. Die Erde kann genau
zwischen Sonne und Saturn stehen (Opposition). Dann ist sie ihm besonders nahe.
Andererseits kann der Ringplanet - aus Sicht der Erde - genau hinter der Sonne
stehen (Konjunktion). Dann ist die Erde weitestmöglich von ihm entfernt. Der
Unterschied beträgt grob gesagt zwei Erdradien, also zwei Astronomische
Einheiten (AE). Saturn ist ungefähr 10 AE von der Erde entfernt. Die Erde ist
somit zwischen 9 und 11AE von Saturn entfernt. Entferntere Objekte erscheinen
kleiner. Da die Entfernung doch immerhin um ein Fünftel variiert, ergeben sich
deutlich unterschiedliche scheinbare Größen von Saturn. Diese wechseln grob im
Jahresrythmus, genauer gesagt von Opposition zu Opposition. Auf der Animation kann man
das recht gut erkennen.
Was man auch in der Animation erkennen kann, ist ein regelmäßiges
"Wackeln" des Saturn. Auch das kommt im ca. jährlichen Wechsel vor. Es wird
dadurch verursacht, dass sich durch die Bewegung der Erde auch unser Blickwinkel
auf Saturn ändert. Es ist nicht zu verwechseln mit der jahreszeitlichen Ansicht
des Saturn (von der Sonne aus gesehen).