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Cassini-Huygens Mission zu Saturn und Titan

Abermals Seen auf Titan entdeckt

Written by Rainer Gerhards on 2006-10-13 at 18:00.

Beim jüngsten Titan-Vorbeiflug am 9. Oktober 2006 hat die Cassini-Sonde weitere Seen auf Titan entdeckt. Sie weisen abermals verblüffende Ähnlichkeiten zu irdischen Seenlandschaften auf.

Bereits vor Start der Cassini-Huygens Mission hatte man die Existenz von Seen auf Titan erwartet. Man hatte sie in der Äquatorregion vermutet. Dort fanden man allerdings keinerlei Anzeichen davon. Erst als Cassini  am 22 Juli dieses Jahres in der Nähe des Nordpols vorbeiflog wurden Seen entdeckt. Nun wusste man, wo man suchen musste. Folgerichtig konzentrierte man die nächsten Vorbeiflüge auf polarnahe Regionen. Prompt wurden weitere Seen gefunden.

Auch der Vorbeiflug am 9. Oktober fokussierte sich wieder auf Bereiche nördlich des siebzigsten Breitengrades. Bereits einen Tag danach vermeldete die NASA in einer Kurzmitteilung, dass "faszinierende Daten" gewonnen worden seien (wir berichteten).  In der Nacht zum Freitag hat die NASA nun erste konkrete Ergebnisse geliefert: Auf zwei Bildern findet man klar erkennbare Seen-Systeme abgebildet.

Das nebenstehende Bild wurde nahe dem 80. nördlichen Breitengrad aufgenommen. Der abgebildete Bereich hat eine Grüße von ungefähr 310 auf 100 Kilometer. Links oben sieht man einen Bereich, der an irdische Flusssysteme in Wüstenregionen erinnert. Ein prominentes Beispiel dafür ist Lake Powell in den USA. In dem See auf der rechten Seite befinden sich vielleicht tief ausgegrabene Täler, die wohl anschließend geflutet wurden.

Das zweite Bild (rechts) wurde etwas weiter südlich, nahe dem 73. Breitengrad, aufgenommen. Es zeigt ungefähr 300 auf 140km Titanlandschaft. Man hat fast den Eindruck, hier auf die "Great Lakes" in den USA zu sehen. Beachtenswert ist der Fluss auf der rechten Seite. Allein der abgebildete Bereich ist fast 100km lang. Er scheint in den See zu fließen. Bei genauer Betrachtung sieht man noch weitere Flussläufe. Einige sind bemerkenswert gerade und deuten so auf tektonische Entstehung hin.

Das dritte Bild (links) zeigt ebenfalls Seen und lässt Flussläufe erkennen. Die abgebildete Landschaft befindet sich jedoch in großer Entfernung von den beiden oberen Aufnahmen. Es handelt sich nämlich um die echten "Great Lakes" auf der Erde. Das Bild wurde absichtlich in Schwarz-/Weißdarstellung umgerechnet, um die verblüffende Ähnlichkeit mit den Titanbildern zu verdeutlichen.

Bei den hellen Strukturen über den Seen handelt es sich um Wolken. Auf den Titanbildern sind, bedingt durch die Aufnahmetechnologie, keine Wolken zu erkennen. Präsent sind jedoch auch dort - sogar in wesentlich größerer Anzahl und Dichte.

Bei allen Ähnlichkeiten gibt es aber natürlich auch gravierende Unterschiede zwischen dem Titan und der Erde. Auf Titan herrscht eine Durchschnittstemperatur von -179 Grad Celsius. Dabei ist Wasser im wahrsten Sinne des Wortes "steinhart". Die Seen sind folgerichtig auch nicht mit Wasser gefüllt, sondern mit einer Mischung aus Methan und Ethan, die bei den dortigen Temperaturen als Flüssigkeit vorliegen.

Man darf gespannt sein, welche weiteren Erkenntnisse der Vorbeiflug vom 9. Oktober noch lieferte. Darüber wird man wahrscheinlich in den nächsten Wochen und Monaten einiges mehr erfahren.

Weiterführende Links:

13. Oktober 2006 (Quelle: NASA)

Copyright (C) 2006 Rainer Gerhards.
Bilder: NASA (Bild der "Great Lakes" bearbeitet von Rainer Gerhards)


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