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Cassini-Huygens Mission zu Saturn und Titan

Saturnring zeigt Beweis einer kürzlichen Kollision

Written by Rainer Gerhards on 2006-10-12 at 18:00.

Saturn's D-Ring
Saturns D-Ring - der innerste Ring - zeigt eine auffallende Struktur, die an eine wellenförmige Spirale erinnert.
NASA-Wissenschaftler der Cassini-Mission haben ein neue, sich laufend ändernde Besonderheit im Ringsystem entdeckt. Sie liefert den Indizienbeweis dafür, dass ein Komet oder Asteroid kürzlich mit Saturns innerstem Ring, dem schwachen D-Ring, kollidierte.

Die Wissenschaftler erkennen eine Struktur im äußeren Teil des D-Ringes. Sie sieht aus wie eine Reihe von kleinen Ringen im regelmäßigen Abstand von ca. 30km. Sie wurde bereits 1995 vom Hubble Weltraumteleskop beobachtet. Damals  betrug der Abstand zwischen den Ringen aber noch ca. 60km. Viele andere Phänomene im Ring-System haben sich in den letzen Jahrzehnten nicht geändert. Im Gegensatz dazu kann hier eindeutig eine Abnahme der Entfernung im Laufe der Jahre festgestellt werden.

Diese Erkenntnisse wurden gestern auf dem Treffen der "Division for Planetary Sciences" der "Astronomical Society" in Pasadena, USA vorgestellt. Bilder sind verfügbar unter http://www.nasa.gov/cassini , http://saturn.jpl.nasa.gov and http://ciclops.org .

"Die Struktur im D-Ring erinnert uns daran, dass die Saturnringe nicht auf ewig unveränderlich sind, sondern vielmehr aktive, dynamische Systeme, die sich ändern und weiter entwickeln können", sagte Dr. Matt Hedman, Mitglied das Cassini Bildverarbeitungs-Teams an der Cornell Universität.
 

D Ring Wellenlinien
Eine senkrechte Welle in Saturns fast transparentem D-Ring kann Helligkeitsschwankungen verursachen. 
Als die Cassini-Forscher den D-Ring aus einem Winkel nahezu parallel zur Ringebene betrachteten, erkannten sie ein Muster von Helligkeitsschwankungen. Ein Teil des Rings, der auf der entfernten Seite hell erscheint, erscheint von der nahen Seite dunkel - und umgekehrt.

Dieser Effekt kann auftreten, wenn die Region feines Material enthält, das senkrecht gewellt ist (ähnlich einem Wellblechdach). In diesem Fall verhalten sich die Helligkeitsschwankungen analog zu den wechselnden Winkeln im gewellten Material. Den Effekt kann man im Bild rechts erkennen: Die gewellte Linie soll den D-Ring darstellen. Die Pfeile stellen das von hinten einfallende Licht dar. An den Stellen, an denen das Licht nur eine dünne Materialschicht durchdringen muss, erscheint der Ring hell. An anderen Stellen müssen die Strahlen sehr viel mehr Material durchdringe. Entsprechend weniger Licht gelangt durch. Diese Stellen erscheinen daher dunkel.

Sowohl die zeitliche Veränderung des Ringes als auch die gewellte Struktur könnte durch eine Kollision des D-Ringes mit einem Kometen oder Meteoriten erklärt werden. Diese könnte dann eine Wolke kleiner Teilchen herausgesprengt haben. Die Wolke kann dann einen Teil der Bahnneigung des einschlagenden Objekts übernommen haben. Eine alternative Erklärung besteht darin, dass das Objekt ein Moonlet traf, dessen Bahn bereits etwas geneigt war. Das wäre dann durch den Aufprall zerstört wurden. Die feinen Bruchstücke wären in der bereits geneigten Umlaufbahn verblieben.

In jedem Falle, so vermuten die Wissenschaftler, wäre die Folge einer solchen Kollision ein leicht gegen Saturns Äquatorialebene geneigter Ring. Im Laufe der Zeit würde sich daraus mit Fortentwicklung der geneigten Umlaufbahn eine gewellte Spiralform entwickeln - fast so, wie eine Uhrwerksfeder aufgezogen wird. Und genau dies wurde beobachtet.

Die Forscher haben den zeitlichen Ablauf basierend auf den Beobachtungen von 1995 und 2006 rekonstruiert. Demnach fand Kollision 1984 statt. In astronomischer Dimensionen also wirklich erst "kürzlich".

Die Cassini-Huygens Mission ist ein gemeinsames Projekt der NASA, der europäischen Weltraumagentur (ESA) und der italienischen Raumfahrtagentur.

Weiterführende Links:

12. Oktober 2006 (Quelle: NASA/JPL/Space Science Institute)

Copyright (C) 2006 Rainer Gerhards. Die Seite basiert auf folgender Meldung: http://saturn.jpl.nasa.gov/news/press-release-details.cfm?newsID=697 (NEWS RELEASE: 2006-127)


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