Was könnte denn nun der fragliche Stern gewesen sein? Der Künstler Giotto hat
im Jahre 1304 den Stern so gemalt, wie er auch heute auf vielen Bildern zu sehen
ist:

Giotto di Bondone (1267-1337), Cappella Scrovegni a Padova,
Life of Christ,
Adoration of the Magi [Quelle:
Wikimedia Commons]
Der Stern ist über dem Dach der Krippe zu sehen. Es ist ein Stern, der
einen Schweif hinter sich her zieht. So etwas wird auch "Schweifstern"
genannt.
In der Astronomie
heißen sie Kometen. Der Künstler Giotto hatte
das Bild gemalt, nachdem er zwei Jahre vorher den Halleyschen Kometen gesehen
hatte. Dieser Komet ist ganz besonders hell und gut zu erkennen. Er sieht so aus:

Halleyscher Komet am 8. März 1986 [Quelle:
NASA,
Fotograf: W. Liller]
Giotto war vom Anblick des Kometen so begeistert, dass er gedacht hat "so
muss auch der Weihnachtsstern ausgesehen haben". Und darum hat er ihn dann auch
so in seinem Bild gemalt. Könnte ein Komet denn
tatsächlich der Stern gewesen sein, den die Weisen gesehen haben? Man meint
nein. Denn zu der Zeit, als Jesus geboren wurde, war gar kein Komet am Himmel zu sehen
(soweit wir das heute nachrechnen können). Außerdem dachte man damals, Kometen
würden Unglück bringen. Wohl niemand wäre auf die Idee gekommen,
einen Kometen als Boten des freudigen Ereignisses einer Königsgeburt anzusehen.
Und ein weiterer wichtiger Grund spricht dagegen: wie wir eben gesehen hatte,
hat Herodes und sein Volk den Stern ja gar nicht erkannt. Ein Komet wäre aber so
auffällig gewesen, dass ihn jeder gesehen hätte. Wäre es ein Komet gewesen,
hätte Herodes sich wohl kaum bei den Weisen erkundigen müssen, wo denn der Stern
zu finden sei. Der Stern von Bethlehem kann deswegen kein Komet gewesen sein.
Da hat Giotto sich wohl getäuscht.
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