Ein Ereignis F heisst abhängig von einem anderen Ereignis E, sofern F nicht stattfinden kann, ohne dass sich vorher E ereignet hat (
hier wird also auf das Kausalitätsprinzip verwiesen). Wir schreiben in diesem Fall

. (
Dies entspricht auch der von mir oben genannten Analogie auf dem Zeitstrahl. D.h. das frühere Ereignis steht vor dem späteren. Das Zeichen
interpretiere ich als ein "temporales kleiner als", d.h das link stehende Ereignis steht auf dem Zeitstrahl "weiter links" als das rechts stehende - damit ist auch dieses Zeichen aus der Analogie der ganzen Zahlen zu erklären.
Da die Relation

die zeitliche Reihenfolge bestimmter Ereignisse festlegt, spricht man auch von einer Präzedenzrelation. Präzedenzrelationen sind strenge partielle Ordnungen, d.h. sie sind:
transitiv, irreflexsiv und asymmetrisch
Irreflexivität schließt aus, dass es ein Ereignis gibt, welches bereits stattgefunden haben muss, bevor es stattfinden kann (
damit wird das Kausalitätsprinzip wieder gesichert).
Zwei verschiedene Ereignisse A und B, für die in einem Prozess keine Reihenfolge festgelegt ist, für die also weder

noch

gilt, heissen nebenläufig (concurrent), und wir schreiben in diesem Fall:
Nebenläufige Ereignisse eines Prozesses können zeitgleich, überlappend oder in einer beliebigen Reihenfolge stattfinden, da kein ursächlicher Zusammenhang zwischen ihnen besteht. Prozesse ohne Nebenläufigkeit heissen sequentielle Prozesse. Die Präzedenzrelation bildet in diesem Fall (
also für sequentielle Prozesse) eine strenge totale Ordnung, das heisst für jedes Paar E,F von Ereignissen gilt genau eine der folgenden drei Beziehungen