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Astronomie und Raumfahrt für Kinder

Stern von Bethlehem - gab es den wirklich?

Verfasst von Rainer Gerhards am 21.11.2006 um 18:18 Uhr.

(Seite 2 von 10)

Jetzt müssen wir aber erst einmal ein wenig in die Bibel schauen.  Da steht:

Als Jesus geboren war in Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen: ... [Matthäus, 2,1]

Aha, da kamen also "Weise" aus dem "Morgenland". Wer waren die denn und woher kamen die? Fangen wir beim Morgenland an. Es gibt das Morgen- und das Abendland. Der Name kommt dabei von der Sonne. Das Morgenland ist das Land in der Richtung, in der die Sonne aufgeht. Also das Land, wo die Sonne Morgens steht. Dann ist das Abendland wohl ... ja genau, das Land wo die Sonne Abends steht. Und, wissen wir, wo das ist? Ja, klar doch. Wie heißt der Spruch nochmal: "Im Osten geht die Sonne auf, im Süden hält sie Mittagslauf, im Westen wird sie untergeh'n, im Norden ist sie nie zu seh'n.". Dann ist das Morgenland also im Osten und das Abendland im Westen. Und da wir von Israel aus schauen, liegt das "Morgenland" östlich von Israel. Den Begriff "Morgenland" verwenden wir übrigens auch heute noch und meinen damit Asien. Das liegt nämlich östlich von uns. Die Weisen kommen also aus asiatischen, östlichen Ländern. Aber wer sind sie nun? Reisen waren damals sehr schwierig und teuer. Erst recht über große Entfernungen. Die "Weisen" müssen daher wichtige und reiche Leute gewesen sein. Wir sprechen ja auch von den "heiligen drei Königen". Damit sind die gleichen Leute gemeint. Zur damaligen Zeit gab es für die meisten Leute keine Schulen. Nur Edelleute, Priester und Könige waren gebildet. Sie waren "weise". Oft waren die Könige auch gleichzeitig Priester und Wissenschaftler.

Zur damaligen Zeit wurden im "Morgenland" noch verschiedene Götter verehrt. Die Menschen glaubten auch, dass die Sterne Götter seien. Deswegen meinten sie auch, das das Geschehen am nächtlichen Himmel einen direkten Zusammenhang zum Leben der Menschen hat. Das also die Sterne das Leben der Menschen verändern. Heute lesen wir so etwas ähnliches noch in Horoskopen. Für die meisten von uns ist diese Astrologie ein netter Scherz, an den wir nicht wirklich glauben. Damals war das anders. Die Menschen haben fest an das geglaubt, was aus den Sternen "geweissagt" (vorhergesagt) wurde. Astronomie (die Wissenschaft vom Himmel) und Astrologie (die Sache mit den Horoskopen) waren damals noch das Gleiche. Viele Priester versuchten auch, die Sterne zu deuten. Sie waren dann Priesterastronomen. Es wird vermutet, dass die "Weisen" aus der Weihnachtsgeschichte solche Priesterastronomen waren. Denn "normale" Leute haben sich zu dieser Zeit nicht mit dem Himmel beschäftigt. Vielleicht waren sie (oder wenigstens einer von Ihnen) auch tatsächlich ein König. Denn, wie gesagt, Könige waren sehr oft auch Priester und wahrscheinlich auch Priesterastronomen.

Nun wissen wir also, was es mit den Weisen auf sich hatte und aus welchem Teil der Erde sie kamen. In der Bibel geht es dann wie folgt weiter:

Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen im Morgenland und sind gekommen, ihn anzubeten. [Matthäus, 2,2]

Jetzt kommt also unser berühmter Stern. Das die Weisen "den Stern" gesehen haben, deutet auch wieder darauf hin, dass sie Astronomen waren. Es sei denn, der Stern wäre am Himmel ganz leicht für alle Menschen sichtbar gewesen. Evangelist Matthäus schreibt dazu:

Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem, [Matthäus, 2,3]

und

Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, [Matthäus, 2,7]

König Herodes erschrak also, dass die Weisen "seinen Stern gesehen" hatten. Und er rief die Weisen zu sich und erkundigte sich, wo sie denn den Stern gesehen hatten. Herodes kann den Stern daher wohl kaum direkt erkennen können. Sonst hätte er ja nicht nachfragen müssen und sich wohl auch nicht so erschrecken.. Man kann vermuten, dass die "normalen Leute" den Stern dann erst recht nicht bemerkt haben. Dazu muss man noch wissen, dass die Juden der Sterndeutung gegenüber sehr skeptisch waren. Sie haben den Himmel also wahrscheinlich ohnehin wesentlich weniger aufmerksam beobachtet als die Weisen.


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